Wann hat dein Herz das letzte Mal so richtig gebrannt?

Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Ist das nicht ein unglaublicher Satz? Dieser grausam gefolterte Jesus aus Nazareth, der elend am Kreuz gestorben ist, soll auferstanden sein? Und damit all das Finstere in dieser Welt für uns überwunden haben? Ist das nicht im wahrsten Sinne des Wortes unglaublich?

Wenn ich in diese Welt blicke und mir bewusst wird, wie viel gerade schiefläuft, kommen auch in mir manchmal Zweifel auf. Wie entlastend, dass ich damit biblisch gesehen in guter Gesellschaft bin. Denn auch Jesu Jünger konnten die Nachricht von seiner Auferstehung erst einmal nicht begreifen:

Zwei von ihnen machen sich am dritten Tag nach der Kreuzigung enttäuscht auf den Weg zurück in ihr Heimatdorf Emmaus. Ein Fremder gesellt sich zu ihnen und fragt, was passiert sei. Sie berichten von ihrer Hoffnung, ihrem Glauben – aber auch von ihrer Enttäuschung.

Und dann, als sie diesen Fremden endlich erkennen, blicken sie zurück und fragen sich: „Brannte unser Herz nicht vor Begeisterung, als er unterwegs mit uns redete und uns die Heilige Schrift erklärte?“ (Lukas 24,32)

Dieser Satz aus dem Lukasevangelium ist der Monatsspruch für April 2025. Und er lädt dich ein, in der kommenden Osterzeit – aber auch an jedem anderen Tag des Jahres – einmal innezuhalten und nachzuspüren: Wann hat dein Herz gebrannt? Wann hat dich der lebendige Gott berührt, bestärkt, getröstet oder ermutigt?

Vielleicht hast du es, genau wie die Jünger, vor lauter Sorgen gar nicht bemerkt. Aber vielleicht erkennst du in der Rückschau, dass es viele Momente gab, in denen Gott dir nah war. Und möglicherweise kann dann eine Gewissheit in dir wachsen: Weder das Dunkel dieser Welt noch die Schatten in deinem Leben können dich von der lebendigen Liebe Gottes trennen, die den Tod besiegt hat.

Ich wünsche es dir von Herzen.

Dein Pfarrer Johannes Herzer
(erschienen im Gemeindebrief März/April 2025, leichte redaktionelle Anpassungen)

PS: Manchmal kann es helfen, sich etwas zurückzunehmen um besser zu erkennen, wofür das Herz brennt. Wir empfehlen für die Fastenzeit die Aktion "Sieben Wochen ohne" - schau am besten direkt rein!